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Zukunft des Geldes oder Risiko?

Kryptowährungen im Fokus der Veranstaltungsreihe „HalbwissenAddieren“

Prof. Dr. Volker Lohweg während der Podiumsdiskussion zur Rolle von Kryptowährungen. Foto: IWD

Prof. Dr. Stefan Witte (Vizepräsident für Forschung und Transfer der TH OWL | inIT) eröffnet die Veranstaltung. Foto: IWD

Blick ins Publikum der Veranstaltung „Krypto is king oder Bargeld forever?“. Foto: IWD

Was kommt nach dem Bargeld? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „HalbwissenAddieren – Wissenschaft trifft Wirklichkeit“ beleuchteten Expertinnen und Experten die Rolle von Kryptowährungen im aktuellen Finanzsystem. Prof. Dr. Volker Lohweg, Vorstandsmitglied des Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) der TH OWL, hob dabei die technischen und gesellschaftlichen Aspekte digitaler Währungen hervor.

Veranstaltung beleuchtet Geschichte und Zukunft des Geldes

Am 9. April 2025 fand auf dem Innovation Campus Lemgo die Veranstaltung „Krypto is king oder Bargeld forever? Von der Liebe zum Geld” statt. Sie wurde vom Institut für Wissenschaftsdialog (IWD) der TH OWL im Rahmen der Reihe „HalbwissenAddieren – Wissenschaft trifft Wirklichkeit“ organisiert. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Stefan Witte, Vizepräsident für Forschung und Transfer der TH OWL, führte Prof. Dr. Josef Löffl (IWD) mit einem historischen Rückblick auf verschiedene Währungsformen in das Thema ein. Anschließend gab René Wuttig, Inhaber der Kryptoschule Bielefeld, einen Überblick über die Grundlagen von Kryptowährungen.

Chancen und Risiken von Kryptowährungen 

In der anschließenden Podiumsdiskussion ordnete Prof. Dr. Volker Lohweg Kryptowährungen als technologische Entwicklung mit begrenztem Währungscharakter ein. Er stellte klar: „Bitcoins und vergleichbare Bezahlweisen sind genau genommen keine Währungen – wohl aber ein Bezahlmittel.“ Eine echte Währung setze staatlich festgelegte Sicherheitskontrollen voraus, die bei Bitcoin und ähnlichen Kryptowährungen nicht vorhanden seien. Vielmehr handele es sich um volatile Spekulationsobjekte mit teils erheblichen Preisschwankungen.

In politisch stabilen Regionen wie Deutschland oder Mitteleuropa sei die Notwendigkeit digitaler Alternativen gering, da das Vertrauen in staatlich regulierte Währungen hier hoch sei. Dennoch verändert sich auch hier das Zahlungsverhalten – vom Bargeld über Kreditkarten hin zu App-basierten Lösungen. Der digitale Euro ist bereits als regulierte Antwort auf Bitcoin und vergleichbare Technologien im Gespräch.

Prof. Dr. Volker Lohweg wies zudem auf potenzielle Risiken digitaler Zahlungsmittel hin, etwa technische Abhängigkeiten, die zuletzt bei Stromausfällen oder Naturereignissen sichtbar wurden. Als Anlageform sieht Prof. Dr. Volker Lohweg Kryptowährungen eher als spekulatives Pendant zu Edelmetallen wie Gold oder Silber.

Perspektiven aus Psychologie und Praxis

Prof. Dr. Michael Minge, Innovationspsychologe an der TH OWL, erläuterte die emotionale Bindung der Menschen an Geld und deren Einfluss auf die Akzeptanz neuer Zahlungsmittel. Dajana Dopatka, Inhaberin des Fotostudios „Dein Moment“, berichtete von ihren praktischen Erfahrungen mit der Akzeptanz von Bitcoin als Zahlungsmittel in ihrem Unternehmen. Sie sieht in Kryptowährungen eine Chance für Regionen, in denen der Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen eingeschränkt ist.

Die Veranstaltungsreihe „HalbwissenAddieren – Wissenschaft trifft Wirklichkeit“ wird gemeinsam von der Transferförderung der TH OWL, dem Institut für Wissenschaftsdialog (IWD) und dem Projekt TRiNNOVATION OWL organisiert und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördert.

 

Weitere Einblicke in das Thema bieten Prof. Dr. Volker Lohweg und Prof. Dr. Michael Minge im Interview mit der Lippischen Landes-Zeitung.