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Parkinsonnetz OstwestfalenLippe+ etabliert sich weiter

6. Netzwerktreffen am Innovation Campus Lemgo

Lena Frenz vom Universitätsklinikum Münster präsentiert das Think-BIG-Konzept im Rahmen eines amplitudenbasierten Trainings bei Parkinson.

Im Rahmen der dritten interprofessionellen Fallkonferenz stellt die klinische Linguistin Jennifer Leyendecker ein Fallbeispiel vor.

inIT-Mitarbeiter Christoph-Alexander Holst und Patrick Gaudl präsentieren die Weiterentwicklungsmöglichkeiten der PD-Assist-App im Rahmen der Arbeitsgruppe App-Entwicklung.

Am 26. März 2025 kamen rund 60 Teilnehmende aus der Region zum sechsten Netzwerktreffen des Parkinsonnetzes OstwestfalenLippe+ (PNOWL+) im Auditorium des CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT) in Lemgo zusammen. Im Fokus standen der fachliche Austausch, neue Therapieansätze sowie die Arbeit in den verschiedenen Arbeitsgruppen.

Begrüßung durch die Projektleitung

Projektleiter Prof. Dr. Christoph Redecker, Chefarzt der Abteilung für Neurologie und Neurogeriatrie am Universitätsklinikum OWL, eröffnete das Treffen und begrüßte die Gäste herzlich. Besonders freute er sich über die konstante aktive Mitwirkung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer seit der Gründung des PNOWL+ vor zwei Jahren.

Fachvortrag zu amplitudenbasiertem Training

Im Anschluss stellte Lena Frenz, Physiotherapeutin und Therapiewissenschaftlerin am Universitätsklinikum Münster, das Konzept „Think BIG! – Amplitudenbasiertes Training bei Parkinson“ vor. Dabei handelt es sich um eine intensive Therapie, bei der Parkinsonpatientinnen und -patienten lernen, sich mit großen Bewegungen und gezieltem Sprachtraining besser zu bewegen und verständlicher zu sprechen. Das Training findet über mehrere Wochen statt und wird anschließend eigenständig zu Hause fortgeführt. Es hilft den Betroffenen, ihre Bewegungen bewusster wahrzunehmen und zu steuern, was den Bewegungsablauf verbessert. Gleichzeitig unterstützt es dabei, die Sprache deutlicher zu artikulieren – ein häufiges Problem bei Parkinson.

Der Vortrag stieß auf großes Interesse und mündete in einer regen Fachdiskussion, die einmal mehr die Bedeutung des interdisziplinären Austausches im Rahmen der Netzwerkarbeit verdeutlichte.

Interprofessionelle Fallkonferenz

Im Rahmen der dritten interprofessionellen Fallkonferenz stellte Jennifer Leyendecker, freiberufliche klinische Linguistin, einen Fall aus ihrer Praxis vor. Ihr Beitrag zeigte sehr anschaulich, wie schnell sich der Zustand eines Patienten verschlechtern kann, wenn eine falsche ärztliche Zweitmeinung zu einer Änderung der Medikation führt. Das Fallbeispiel machte deutlich, wie wichtig eine gut abgestimmte medikamentöse Versorgung im Alltag von Parkinsonpatientinnen und -Patienten ist.

Arbeit in den Arbeitsgruppen und Präsentation neuer Impulse

Nach einer kurzen Pause trafen sich die Teilnehmenden in den drei Arbeitsgruppen: 

  • Qualifikation & Weiterbildung
  • App-Entwicklung
  • Schulungen für Patienteninnen und Patienten

Hier konnten sich die Beteiligten in multiprofessionellen Teams austauschen und kreative Ideen weiterentwickeln. In der Arbeitsgruppe App-Entwicklung berichteten die inIT-Wissenschaftler Christoph-Alexander Holst und Patrick Gaudl aus der inIT-Forschungsgruppe „Bildverarbeitung und Mustererkennung und Sensor- und Informationsfusion“ unter Leitung von Prof. Dr. Volker Lohweg über Chancen und Herausforderungen beim Einsatz von Large Language Models (LLM) und Small Language Models (SLM) im Gesundheitswesen – insbesondere im Hinblick auf die Weiterentwicklung der am inIT bereits entwickelten App PD-Assist.

Zum Abschluss wurden die Ergebnisse der drei Arbeitsgruppen im Plenum vorgestellt. Prof. Dr. Christoph Redecker dankte allen Teilnehmenden für ihr kontinuierliches Engagement und kündigte das nächste Netzwerktreffen für Juni 2025 an.