Wie lässt sich Künstliche Intelligenz (KI) sicher, inklusiv und anwendungsnah nutzen? Mit dieser Leitfrage befasste sich ein Workshop der KI-Akademie OWL im Rahmen des KI-Kongresses an der Hochschule Bielefeld (HSBI) am 3. Juni 2025. Prof. Dr. Markus Lange-Hegermann stellte in diesem Zusammenhang den Ansatz vor, KI gezielt für sichere industrielle Anwendungen und inklusive Nutzungsszenarien weiterzuentwickeln. Der Fokus lag dabei auf IT-Sicherheit, Erklärbarkeit und dem Einsatz bei begrenzter Datenlage.
KI im gesellschaftlichen Dialog
Beim Kongress KI@HSBI 2025 in Bielefeld kamen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen, um Perspektiven auf den verantwortungsvollen Einsatz von KI zu diskutieren. Neben Keynotes, Panels und einer Demonstratorenausstellung standen ethische, sicherheitstechnische und anwendungsbezogene Fragen im Mittelpunkt.
Ein inhaltlicher Schwerpunkt war der Workshop der KI-Akademie OWL mit dem Titel „Perspektiven für eine sichere und inklusive Gestaltung von KI”. Prof. Dr. Wolfram Schenck (HSBI) eröffnete die Veranstaltung mit einem Überblick über das Gesamtprojekt. Prof. Dr. Barbara Hammer (Universität Bielefeld) beleuchtete anschließend unter dem Titel „Is it still artificial or already intelligent?“ zentrale Herausforderungen beim Design vertrauenswürdiger KI-Systeme.
Prof. Dr. Benjamin Paaßen (Universität Bielefeld) und Prof. Dr. Markus Lange-Hegermann (inIT) stellten den praxisorientierten Ansatz der KI-Akademie OWL vor. Dabei geht es darum, KI nicht als Trendthema, sondern als gesellschaftlich und industriell relevante Technologie weiterzudenken. Am Beispiel der Themenfelder Inclusive AI und Safe Industrial AI zeigten sie, wie KI-Systeme so gestaltet werden können, dass sie auch unter realen Bedingungen zuverlässig funktionieren, etwa in datenarmen Szenarien, sicherheitskritischen Produktionsumgebungen oder bei Anwendungen mit erhöhtem Bedarf an Transparenz und Nutzungsautonomie.
„Wir forschen daran, KI nicht nur leistungsfähig, sondern auch sicher, fair und nachvollziehbar zu machen – besonders in Bereichen, in denen Daten begrenzt verfügbar sind”, so Markus Lange-Hegermann.
Deepfake-Demonstrator: KI als Sicherheitsrisiko
Begleitend zu den Vorträgen gab es eine Demonstratorenausstellung, in der verschiedene KI-Anwendungen vorgestellt wurden – von aktiven Lernsystemen über Detektoren für KI-generierte Inhalte bis hin zu multilingualen Sprachmodellen. Ziel war es, zentrale Herausforderungen wie Fairness, Datensicherheit und Erklärbarkeit anschaulich zu vermitteln.
Das inIT war mit dem von Erdem Sengün, wissenschaftlichem Mitarbeiter der Forschungsgruppe „Vernetzte Automatisierungssysteme“ unter der Leitung von Prof. Dr. Henning Trsek, entwickelten Demonstrator „Imposter“ vertreten. Die interaktive Anwendung zeigte, wie reale Personen mithilfe von Deepfake-Technologien in andere Personen verwandelt werden können – inklusive übertragener Mimik und Gestik. Die Besucherinnen und Besucher konnten direkt erleben, wie schnell und realitätsnah solche Manipulationen möglich sind und welche sicherheitsrelevanten Risiken damit etwa für Videokonferenzen oder digitale Identitätsprüfungen verbunden sein können.
Über die KI-Akademie OWL
Die KI-Akademie OWL ist eine gemeinsame Initiative aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung in Ostwestfalen-Lippe. Ziel ist es, die Kompetenzen im Bereich KI in der Region zu bündeln, praxisnah zu vermitteln und für breite Zielgruppen zugänglich zu machen – etwa durch Weiterbildungsangebote, Informationsformate und interaktive Veranstaltungen.
Mehr über die KI-Akademie OWL erfahren: www.ki-akademieowl.de